DIe Nacht war geprägt vom Hundegebell des Nachbarn. Na ja, ist ja auch Land und die Hunde passen ja eigentlich nur auf. Heute stehen wir etwas früher auf, die Etappe soll anspruchsvoll werden. Wir füllen die Wasservorräte auf und laufen zunächst ca. zwei Kilometer die Straße zurück, über die wir gestern zur Unterkunft gelangt sind. Ich würde hier empfehlen, eine Unterkunft zu wählen, die nicht in Sektor D liegt, also eine, die näher Richtung Strand liegt, sodass man sich diese Stück (auch am Vortag) spart. Über eine Schotterpiste geht es nach einigen Kilometern steil bergab zu einer Bucht. Diverse Surfer sind im Wasser, Camper am Kieselstrand. Eine wahnsinnig tolle Bucht. Auf der anderen Seite geht es steil bergauf-das muss die Piste sein, über die die Camper nach unten gelangt sind. Ein Fahrzeug nach dem nächsten kommt uns entgegen und wirbelt eine Menge Staub auf. Es geht zunächst weiter bergauf, anschließend ca. zwei Kilometer geradeaus über einen Schotterweg. Der Schotter ist orange-rötlich, wir kommen uns vor wie auf einer Safari-Strecke. An der nächsten Abzweigung machen wir unsere Frühstückspause-zwei Stunden sind wir auch schon fast wieder unterwegs. Anschließend gelangen wird über einen asphaltierten Weg nach Monte Novo. Einige Höfe bieten Getränke an-also anders, als in allen Beschreibungen. Demnach gibt es auf das der gesamten Strecke keine Einkehrmöglichkeit, was die Strecke vermutlich als „anspruchsvoll“ deklariert. Es geht weiter in der Sonne und jetzt kann ich auch endlich die lange Hose gegen die kurze eintauschen. Wir überqueren eine Nationalstraße, anschließend gehts an Höfen und einem Schrottplatz vorbei bis ins Tal des Flusses Bodeira. Den Fluss sollen wir irgendwann queren-vermutlich ist er ausgetrocknet oder zu einem Bach geworden. Aber Fluss kann man hier wirklich zu keiner Pfütze sagen.
Im Schatten eines Baumes eines Ruinendorfes halten wir an und essen etwas. Langsam schmerzen die Füße mal wieder und benötigen etwas Erholung. Eine Spinne lässt mich aufschrecken und wir gehen weiter. Das sind ja genau meine Tiere ... Noch drei Kilometern bis zum nächsten Örtchen Bodeira. Total schön, für uns aber nur eine Durchgangsstation. Wir sehen so bedürftig aus, dass uns eine Frau zwei Orangen schenkt „it is really hot“. Ja, meine Füße sind wirklich bedürftig, die Orangen packen wir noch in den Rucksack. Noch zweimal hoch und zweimal runter. Das geht schon. Noch mal kurz die Füe ausschlackern und dann den letzten Abstieg hinunter. Danach sind es noch sechs Kilometer an der Straße. Nein, nicht ganz. Heute nur noch einer... Auf dem Marktplatz liegt ein kleines Café in der Sonne. Nach Galao und Cola gönnen wir uns zei Bier. Die heutige Unterkunft liegt nur wenige Schritte entfernt. Diesmal über AirBnB gebucht. Der absolute Knaller. Zimmer mit Bad in einer Wohnung. Wohnzimmer und im Untergeschoss noch ein großer Raum mit einem riesen Tisch, in der Ecke eine Waschmaschine. Also zügig einmal alles durchwaschen. Die Wäsche kann dann auf der (Dach-)Terrasse mit Blick auf das Örtchen trocknen. Die Gastgeberin hat uns dazu noch einen Korb mit Früchten und Keksen zurecht gestellt. In der bestens ausgestatteten Küche machen wir uns Nudeln mit Tomaten-Zwiebel-Chorizzo-Soße, alles Zutaten aus dem einzigen Geschäft des Örtchens. Ein Restaurant ist einen Kilometer entfernt, auf Laufen haben wir keine Lust mehr. Wenn wir nicht weiter müssten würde ich hier noch ein bisschen bleiben. Carrapateira hat Charme und bis auf den Supermarkt halt wirtlich nichts.