Für die knapp 160 Meilen von Miami bis Key West muss man ca. 4 Stunden einplanen. Wir haben uns entschlossen, über die 826 bis zum Flughafen, dann auf die 836 Richtung Süden und dann auf die 874 (sog. "Don-Shula-Expressway") und erst in Homestead auf die 1 zu fahren. 

Die 1 kann man auch von Miami durchgängig befahren, man muss mit Stau rechnen- dazu gibt es an jeder Kreuzung eine Ampel. Und "grüne Welle" hab ich in Florida leider nie erlebt.

Der Expressway ist Maut-pflichtig, bei Three Lakes wird er zur Ronald-Reagan-Turnpike. Diese ist bis Homestead/ Florida City ebenfalls Maut-pflichtig. Insgesamt kommen wir wirklich zügig durch.  

Die 1 (Overseas Highway) führt uns dann insgesamt bis nach Key West, man kann zwar links und rechts überall abbiegen- den Weg aber nicht verfehlen.

Überall hörten wir vorher, dass die Strecke traumhaft und einzigartig sein soll.

Bis Key Largo, den Anfang der Keys, können wir diese Begeisterung nicht teilen. Mal abwarten, kann ja nur besser werden.

Von Key Largo aus führt uns die jetzt vierspurige Straße weiter Richtung Süden.

In Höhe von Islamorada kann man dann auch zum ersten Mal rechts und links Wasser erahnen. Es wird.

Wir entscheiden uns, ausgiebige Stops erst auf der Rückfahrt einzulegen, um möglichst viel von Key West mitzubekommen. 

Nach Marathon kommt dann endlich die Seven-Mile-Bridge, aber kaum hatten wir sie erblickt, sind wir auch schon an der entsprechenden Parkbucht vorbeigefahren.. Aber wollten wir ja eh morgen machen!

Hinweistafeln weisen darauf hin, dass am morgigen Tag ein 7-Mile- Run über die berühmte Brücke stattfindet, daher wird sie in den frühen Morgen-Stunden gesperrt sein. 

Nach der Brücke legen wir einen kurzen Stop ein, vertreten und die Beine, laufen ein kleines Stück auf der Brücke (ist von dieser Seite nicht ansehnlich) und fahren weiter. Mark fährt, ich mache ein kurzes Nickerchen. Der Himmel zieht sich zu und erste Tropfen fallen vom Himmel.

 

An einer T-Kreuzung in Key West muss man nach rechts abbiegen, nach links geht es zum Flughafen.

In Key West finden wir die Anschrift der Unterkunft, parken in einer Nebenstraße und wollen zur Unterkunft laufen. Ein Flip-Flop fehlt! Ich hatte ihn auf jeden Fall an der Seven-Mile- Bridge noch an und bin damit ins Auto gestiegen-dachte ich... Wie sollte ich das meinen Geschwistern erklären? Hatte ich mir doch zu Weihnachten neue Flip-Flops gewünscht, da mir meine andern Guten auf einem Elefanten in Thailand gerissen waren!

Da ich ja nicht nur mit einem Paar Flip Flops verreise, konnte ich diesen Tag einigermaßen überstehen. 

Das Appartement "Paris" liegt in einer Nebenstraße zur Duvall Street und wird von einem Bulgaren vermietet. Er gibt nützliche Tips für Abendessen und den Sonnenuntergang um 19 Uhr am Mallory Square. Für den nächsten Morgen gab er noch eine gute Adresse für ein Frühstück. 

 

Ganz schön heiß in diesem Key West. Ist ja auch fast Karibik. 

Zunächst gehen wir zum Southernmost Point, so wird er zumindest ausgewiesen. Wenn man genauer hinschaut, ist der südlichste Punkt allerdings etwas weiter westlich- dieser liegt allerdings im Militärgelände und ist für das normale Volk nicht geöffnet.

Anschließend schlendern wir über Seitenstraßen und die Duvall Street bis zum Hafen. Dort gibt es im Fischrestaurant "Half Shell Raw Bar" noch happy hour-es war der Tip vom Bulgaren-Vermieter. Shrimps, gebackene Tintenfischringe- sehr zu empfehlen. Wir hatten zum Glück "inside"-Plätze, die Sonnenplätze wurden nach und nach gegen Schattenplätze getauscht. War doch recht warm und den Eiswürfeln konnte man beim Schmelzen zusehen...

Nach der Sättigung machten wir uns langsam Richtung Mallory Square auf, um die besten Plätze für den Sonnenuntergang zu ergattern. Die Massen plünderten Wallgreens für das ein oder andere kühle Getränk- wir gleich mit. Ansonsten gibt es in Key West an jeder Ecke Alkohol zu kaufen und alle Menschen konsumieren den Alkohol auf der Straße. Scheinbar die einzige Stadt in den USA (neben Las Vegas), wo das erlaubt ist. Schon am Nachmittag schwanken uns sonnengerötete Individuen entgegen.

Am Mallory Square ist den ganzen Abend bis zum Sonnenuntergang eine einzige Party.

Essen, Trinken, Feuerspucker, Selbstdarsteller und Touristen tummeln sich und wollen den besten Platz ergattern. Segelboote fahren an der Promenade vorbei, man kann Schiffe chartern, um einen der wenigen See-Plätze in der 1. Reihe anzusteuern. Die Stimmung ist fabelhaft, nur gut gelaunte Menschen. Man kommt mit Vielen ins Gespräch, viele Amerikaner die zum ersten Mal in Key West sind.

Nachdem die Sonne untergegangen ist, schauen wir noch bei der Hemingways Bar vorbei und lassen uns  weiter durch die Straßen treiben. Das beste Dessert-lokal "better than sex" lassen wir aus, wir sind vom Fisch noch recht vollgefuttert.

Ein toller Tag geht zu Ende, man kann sich die Frage stellen, ob eine Übernachtung für Key West ausreicht oder ob man (auch auf Grund der langen Strecke) besser eine zweite Übernachtung einplant. Für uns war es vollkommend ausreichend, da sich alles auf und um die Duvall Street abspielt und wir "mittendrin" waren. 

 

Das Frühstück nehmen wir am nächsten Tag im "Camille's" ein, von außen sah es jetzt nicht so einladen aus- aber das Ei-Sandwich war wirklich klasse. Auch hier lag der Vermieter richtig.