Costa Rica 2024

Vorbereitungen

Es liegt eigentlich auf der Hand warum Costa Rica: Natur, Tieren, Strand und Berge. Alles in einem Land.

Eigentlich sollte es Kuba werden. Doch bei den Reisevorbereitungen müssen wir (mehr oder weniger) schnell feststellen, dass eine Einreise in die USA nach einem Kuba-Besuch deutlich schwieriger geworden wäre. VISA statt ESTA. Angeblich Fragen bei der Einreise hinsichtlich des Aufenthaltes, als wäre man vergleichbar aus Libyen, Syrien oder dem Iran eingereist.

Die Möglichkeiten des Abgewiesenwerdens bei der Einreise wollen wir uns ersparen und uns die Chance auf einen USA-Aufenthalt offen halten.

Also sind dann schnell bei Costa Rica gelandet.

Die Idee hatte ich 2020 schon einmal- da hatte dann Corona pünktlich zum Abflug einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Jetzt also ein neuer Anlauf, Urlaub haben wir im November/Dezember 2024 geplant. Passt das überhaupt mit dem Wetter? Ist dann da nicht Regenzeit? Mit dem Bus oder mit dem Auto durchs Land? Brauche ich ein Visum? Was brauche ich für zusätzliche Impfungen? Koffer oder Rucksack?

Costa Rica wird auch die Schweiz Zentralamerikas bezeichnet und zählt zu den fortschrittlichsten Ländern Zentralamerikas.

Im Norden grenzt das Land an Nicaragua, im Süden an Panama, im Osten wird Costa Rica durch die Karibik und im Westen durch den Pazifik begrenzt. Mit einer Größe von 51.100 km² ist es nur knapp so groß wie Niedersachsen. Doch auf dem kleinen Stück Erde tummelt sie weltweit die größte Artenvielfalts an Tieren und Pflanzen. 

Die Einreise erfolgt visumfrei, wenn man höchstens 90 Tage im Land bleibt und der Reisepass muss noch mindestens sechs Monate lang gültig sein. Also mindestens einer muss noch einen neuen Reisepass beantragen...

Vielleicht ist auch ein internationaler Führerschein eine gute Idee? Zumindest wird er empfohlen. OK, kostet 17 Euro und das Straßenverkehrsamt hat auch immer welche vorrätig. Also noch schnell ein neues biometrisches Foto machen (zum Glück gibt's ja ne App für so was) und dann ab zum Straßenverkehrsamt. Online einen der raren Termine ergattern und dann vor Ort warten. Und wie sieht so ein Führerschein überhaupt aus? Dermaßen antik und schon fast peinlich so ein Ding in einem anderen Land überhaupt auszuhändigen. Zum Glück erstmal nur drei Jahre gültig- vielleicht gibt's ja bis 2027 moderneres.

Die Flüge sind gebucht. Welche Route nehmen wir? Klar ist, dass wir die Hauptstadt vernachlässigen und nicht nach San Jose reinfahren. Einfach, weil es so viel anderes zu sehen gibt und die Stadt nicht so viel zu bieten haben soll.

Erst Pazifik und dann Karibik? Oder umgekehrt?

Wir werden zwischen den einzelnen Orten einen Reisetag benötigen. Costa Rica ist zwar recht klein, aber dadurch, dass viele Landstraßen mit Schlaglöchern bzw. sich nicht ausgebaute Straßen durch den Urwald schlängeln kommt man nicht so schnell voran. Angeblich nennt man das Autofahren auch "die Costa Rica Massage". Wir lassen uns überraschen, was da auf uns zu kommt. Aber genau aus diesem Grunde buchen wir einen 4-Wheel-Drive Mietwagen. Kleiner Tip: Auf den so genannten ACRISS-Code achten. Der besteht aus vier Buchstaben (Kategorie, Typ/Bauart, Getriebe/Antrieb, Treibstoff/Klima). Der dritte Buchstabe sollte ein N, C, B oder D sein, je nach 4WD, All-WD, Automatik oder Handschaltungs-Vorlieben. Es lohnt sich ein Blick in die ACRISS-Tabellen, das erspart Überraschungen bei der Abholung.

Drei bis vier Tage vor Ort sollen es sein, so hat man auf der einen Seite Zeit für Ausflüge, Besichtigungen und Eindrücke. Auf der anderen Seite aber auch Zeit für Entspannung.

Reiseführer, Blogs und Internetseiten werden gewälzt. Unterkünfte verglichen, Aktivitäten und Restaurants gesammelt.

Die Route von San Jose, Manuel Antonio, Montezuma, Monteverde, La Fortuna und Puerto Viejo steht. 

Die Hotels buchen wir über booking.com bzw. check24.

Flüge und Flughafenhotel Amsterdam

Ein Direktflug von Frankfurt nach San Jose dauert ungefähr zwölf Stunden. Die meisten Flüge machen einen Zwischenstopp und kosten die Hälfte. Dafür nehme ich dann auch zwei Starts und zwei Landungen auf mich. Ob jetzt von Frankfurt oder von Amsterdam- kommt von der Entfernung ungefähr auf das Selbe raus. Ab Düsseldorf würde es über Zürich mit einer Stunde Aufenthalt gehen. Evtl. kann man das selbst schaffen, das Gepäck wohl eher nicht. 

Da wir nur eine Übernachtung in San Jose planen und dann am nächsten Tag gleich weiter wollen kommt diese Option für uns nicht in Betracht. 

Am Ende entscheiden wird uns von Amsterdam aus mit United zu fliegen. Hin über Newark und zurück über Houston. So haben wir ca. vier bzw. drei Stunden Aufenthalt in den USA. Dort muss man (auch als Transitflug) komplett einreisen, Koffer am Kofferband abholen und auch wieder aufgeben.

(Das gestaltet sich auf dem Rückflug übrigens etwas geschmeidiger, da unsere Fluggesellschaft United ein Abkommen mit Houston hat und da die Koffer nicht abgeholt und wieder aufgegeben werden müssen. Das haben wir dann bei der Gepäckaufgabe in Costa Rica erfahren.)

In Amsterdam nehmen wir von Freitag auf Samstag das Flughafenhotel Valk, hier kann man bis zu 30 Tagen sein Auto parken. Das Hotel kann ich total empfehlen, top modern, Shuttle Service zum Flughafen und ein Getränk pro Person an der Bar inklusive. Andere Hotels bieten einen ähnlichen Service an, aber die meisten nur 14 Tage und nicht länger.

Flughafen Amsterdam

Die Fahrt mit dem Shuttle zum Flughafen dauert ungefähr 10 Minuten. Der Shuttle kann vorher reserviert werden, die Zeiten stehen auf der Internetseite des Hotels. Zurück kann man am Flughafen einfach in den Shuttle steigen. Natürlich in den richtigen,  denn an dem Bussteig fahren diverse Busshuttle ab. In der Regel erkennt man aber sein Hotel an dem Aufdruck auf dem jeweiligen Bus-Shuttle.

Am Flughafen selbst dauert die Kofferaufgabe und der Gang durch die Sicherheitskontrolle insgesamt 15 Minuten. Damit konnte man nicht rechnen- ich hatte Amsterdam als Abflughafen in die Dominikanische Republik sehr positiv in Erinnerung. Jetzt aber drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein hat sich mal wieder gelohnt 😀 

 

Beide Flüge (also AMS-EWR und EWR-SJO) und die Ein- und Weiterreise in die USA verlaufen reibungslos. In Newark startet das Flugzeug zwar mit einer Stunde Verspätung, dafürt erleben wir beim Start Richtung Costa Rica einen traumhaften Sonnenuntergang über Manhatten.

 

Einreise Costa Rica und eSIM

Der Kontakt mit der Vermieterin unseres ersten B&B in San Jose läuft über WhattsApp. Ich hatte die Buchung über booking.com gemacht und Patricia hat sofort ihre Nummer und ihre Hilfe angeboten. Natürlich auf spanisch. Konnte ich bislang nicht- hat sich auch nicht geändert. Aber dank google Übersetzer funktioniert auch die Kommunikation in jeglicher Sprache.

An allen Flughäfen funktioniert WLAN wunderbar, sodass die Verständigung unkompliziert und ohne zeitliche Verzögerung läuft.

In Costa Rica selbst werden wir mit einer eSIM von

Holafly reisen. Es gibt natürlich diverse Anbieter, Holafy soll angeblich die beste Nestzabdeckung haben. Da mir der Vergleich fehlt weiß ich nicht, ob das tatsächlich so ist, wir hatten mit dem Anbieter über die gesamte Zeit hervorragendes Netz.

Die eSIM bietet nur Internet und man bekommt keine neue Nummer. Man kann sich das vorstellen wie ein Hotspot. Telefonieren geht also nur über das Internet (zB mit WhattsApp, Signal oder Skype), bei WhattsApp oder Signal kann man weiterhin ganz normal kommunizieren ohne etwas umzustellen.

Eine eSIM ist keine physische SIM-Karte und muss nicht in das Smartphone eingelegt werden.  Mittlerweile kann man sie für fast alle Länder für beliebig viele Tage kaufen. Online für die Anzahl der zu reisenden Tage gekauft und ein QR-Code bekommen, anschließend noch die aktuelle SIM-Karte ausgeschaltet und mobile Daten aktiviert. Wenn man zu zweit unterwegs ist, dann reicht auch eine eSIM- dank Hotspot.


Die (günstigere) Alternative ist eine SIM-Karte, die man am Flughafen oder in Einkaufszentren bekommt. Dort helfen die Verkäufer in der Regel beim Einrichten der SIM. Wenn das Smartphone jedoch keine zwei SIM-Schachte hat muss die eigene SIM-Karte gut verstaut mitgeführt oder gleich zuhause gelassen werden. Die Installation einer eSIM ist etwas bequemer, aber dementsprechend auch etwas teurer. Eine eSIM hat natürlich die Voraussetzung, dass das Handy überhaupt eSIM-fähig ist.



Auch wenn in den Unterkünften überall WLAN sein wird, so haben wir mit google maps oder WAZE alle aktuellen Straßensperren und Polizeikontrollen im Blick.


WAZE ist praktisch in südamerikanischen Ländern, aktuelle Warnungen, Behinderungen oder Polizeikontrollen werden von anderen Verkehrsteilnehmern eingespeist und warnen tatsächlich vor Verkehrskontrollen. Dazu komme ich später nochmal.

Am Flughafen in SJO melden wir uns erneut bei Patricia per WhattsApp. Sie teilt uns mit, wo wir auf sie warten sollen. Nach zehn Minuten erscheint sie am Treffpunkt. Sie und ihr Mann Alexander wohnen nur sieben Minuten vom Flughafen entfernt, die Autofahrt führt und durch Gassen mit ordentlichen Schlaglöchern. Da wussten wir noch nicht, dass das erst der Anfang unser Straßenerfahrung wird. Es ist bei der Ankunft ähnlich wie in Mexiko: dunkel, Wellblechhütten. Erstmal komisch und ungewohnt. Die Fahrt ist abenteuerlich und von außen sieht das B&B für uns Europäer auch erstmal gewöhnungsbedürftig aus.

Drei Zimmer haben die Vermieter. Sauber, mit Dusche und am nächsten Morgen gibt es typisches einheimisches Frühstück: Gallo pinto mit Rührei. Also Reis mit Bohnen. Wie jeden Morgen, wie jeden Abend- wenn man es denn in Costa Rica so will.

Patricia bringt uns am nächsten Morgen noch zur Autovermietung und verabschiedet sich- bis Anfang Dezember wenn wir die Costa Rica Reise wieder beenden. Denn auch am letzten Abend werden wir bei Patricia übernachten.

Nachhaltigkeit

Costa Rica ist in Sachen Nachhaltigkeit sehr weit vorne. Das Land produziert fast 93 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energiereserven und 30 Prozent seines Gebietes stehen unter Naturschutz. Costa Rica receycelt 60 Prozent seines Mülls. Das ist größtenteils auf das "pay as you throw"-Programm zurückzuführen, bei dem die Einwohner nach dem Gewicht ihres Mülls bezahlen.

 

Das Land legt großen Wert auf eine nachhalte Ausbildung. Alle Schüler in Costa Rica müssen von der Grundschule bis zur Universität Kurse zum Thema Nachhaltigkeit belegen. So basiert auch die Wirtschaft größtenteils auf den Tourismus, der dazu beigetragen hat Nachhaltigkeitsinitiative im ganzen Land zu fördern. 96 Prozent der Costa Ricaner leben im Einklang mit der Natur, grade das macht das Land zu einem Vorbild des nachhaltigen Tourismus.

Wir sehen es immer wieder: Häuser existieren hier fast gar nicht, der Costa Ricaner scheint eher in einer Art Wellblech- oder Gartenhütte zu leben-in der Regel mehr als einfach aber immer mit Satellitenanlage und fast immer mit einem Handy in der Hand.

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